Sonntag, 20. Juli 2014

Vielleicht

Vielleicht hätte ich dir alles von mir gegeben. Und vielleicht hättest du mir alles von dir gegeben.
Vielleicht hätte ich überall kleine Herzchen gemalt, als wäre ich 12 Jahre alt. Und vielleicht hättest du dir immer wieder unsere Gespräche durchgelesen. Vielleicht hätte ich nachts nicht schlafen können, weil ich an dich denke. Weil ich glücklich bin. Weil du mich glücklich machst. Vielleicht hättest du Lieder über mich geschrieben und vielleicht hätte ich dich vermisst, sobald du nichtmehr bei mir bist. Vielleicht hätte ich blöd vor mich hingegrinst und sowas wie Schmetterlinge im Bauch gehabt. Und vielleicht hätten wir uns einfach gegenseitig glücklich gemacht und der ganze Scheiß wäre auf einmal gar nicht so schlimm gewesen.

Aber wir werden es nie wissen.
Denn vielleicht soll das einfach so sein. So entfernt. So weit weg.


Von der Kunst Dinge in Worte zu fassen.

Würde man sich nicht an eine Sucht klammern, wäre es ja auch keine Sucht oder?

Sucht hat so viele Gesichter. Das vergessen die meisten. Ich könnte wetten, jeder von euch hat eine Sucht. Ein Gegenstand, eine Person, ein Gefühl,... Eine Sucht ist versteckt und doch so offensichtlich.
Ich glaube ich habe die Sucht zu suchen. Ich fühle mich wie auf einem ewig langen Weg ohne Ziel. Ich kann nichtmal sagen was ich suche. Momente, Gefühle, usw. Aber eigentlich nicht nach Menschen. Und ehrlich gesagt nichtmal nach einem Ziel. Mag für viele jetzt verrückt klingen, aber ist es nicht. Echt nicht.

Not all those who wander are lost.

Sonntagabende wirken einfach total tiefgründig auf mich. Keine Ahnung warum. Außerdem beschäftige ich mich gerade wieder sehr mit Gedichten. Ich bin einfach ein Gedichte-Lieber. Ein Fan von Worten.
Weil ich für Ihn nicht halten konnt,
Der Tod hielt an für mich.
Gefühle in Worte zu fassen ist eine Kunst. Eine Kunst die leider kaum mehr einer beherrscht. Ich hab mit 13 Jahren schon angefangen eigene Bücher zu schreiben und mittlerweile mindestens 100 Songs auf dem Buckel. Und heutzutage wird rumgeheult, wenn man was lesen soll? Im Ernst? Was ist los mit der Welt? Verrückt.

Aber die dummen Leute sind ja bekanntlich glücklicher.




02:35.

Ok, es ist 02:17 und ich verfalle in alte Gewohnheiten. Wach sein, während der Rest der Menschheit schläft. Ja, ich gebe es zu: Ich bin einfach kein Alltags-Mensch. Bin ich deshalb in irgendeiner Art ein schlechterer Mensch? Wohl kaum. Ist das nicht eigentlich menschlich? Bin ich deshalb mehr Mensch als ihr? Ehrlicher? Leg es aus wie du willst. Ist ja dein Leben. Ich bin wohl ein Moment-Mensch. Es gibt also Alltags-Menschen und Moment-Menschen. Und wer ist glücklicher? Gute Frage. Nächste Frage. Der Mensch ist doch auch „nur“ ein Tier. Der schlimmsten Art um genau zu sein. Handelt nach Instinkten. Nach beschissenen. Meint der Alltags-Mensch. Und der Moment-Mensch? Schweigt.

Geht überleben von heute auf morgen?

Mein Kopf macht mich fertig. Typisch 02.25.
Während der Moment-Mensch sagt: „Mach doch einfach was dich glücklich macht!“ lacht der Alltags-Mensch ihn aus und geht seinen Pflichten nach. Ist so ähnlich wie ein Herz vs. Verstand Kampf.


Aber das Meer ist doch so viel schöner als ein See oder?

02:33.

was wenn es nicht funktioniert? Ah.. aber was wenn doch?

Ich kam heute vom Strand und habe später auf dem Sofa ein kleines Sandkorn gefunden und es ohne Witz 5 Minuten zwischen meinen Händen angestarrt und darüber nachgedacht. So ein kleiner Stein. Eigentlich sind Steine ja etwas hartes. Etwas das, zum Beispiel, weh tut. Aber dieser ist so klein. Wenn er sich mit anderen kleinen Steinen zusammen tut wird er weich. Ich dachte ich kann irgendetwas tiefgründiges daraus philosophieren aber mir ist echt nichts eingefallen. (All for one?) Naja, wenigstens kann sich das kleine Sandkorn daran erfreuen, dass man ihm so viel Aufmerksamkeit geschenkt hat.
Und ich hänge zurzeit am Fußball fest. Meine Fresse, häng ich da fest. Ich bin im Urlaub und alles was ich mache ist vor der Glotze hängen und Fußball schauen. Keine Ahnung wie diese WM das geschafft hat aber sie hat es geschafft. Wobei das Wetter mich auch nicht wirklich nach draußen zieht. Ich bin ein kleiner Mensch, die Wahrscheinlichkeit, dass der tobende Wind draußen mich mit sich reißen würde ist somit verdammt hoch. Lieber kein Riskio eingehen.
Dinge, die ich am Meer liebe: ob du willst oder nicht, du lässt deine Seele baumeln. Du stehst davor und es ist als würden die Wellen dir dein ganzes Inneres rausspülen. Du hast keine Wahl, du genießt und denkst nach. Da ich eh ein unglaublicher Denk-Mensch bin, werde ich bei sowas natürlich immer extrem tiefgründig. Du denkst an all die 'hätte ich.. was wäre wenn.. vielleicht..'s usw. Aber auch an gute Sachen.
Und auch daran, dass alles was sich lohnt irgendwo weh tut oder?